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Yin Yoga und Trauma

Meine Weiterbildung in Düsseldorf.

Am letzten Wochenende war ich für eine Weiterbildung in Düsseldorf.


Es war ein Modul aus der Yin Yoga-Ausbildungsreihe von Stefanie Arend, mit Gastdozentin Doris Iding. Das Modul 5 dieser Ausbildungsreihe ist das Modul „Yin Yoga und Trauma“ und ich habe mich ein Jahr lang darauf gefreut. Eigentlich wäre ich nämlich schon zu Beginn des Jahres dabei gewesen und musste dann schweren Herzens meinen Platz aufgeben und bis November auf die nächste Möglichkeit warten. Nun war es aber soweit und ich werde mal ein wenig berichten.


Stefanie Arend ist Yogalehrerin, mehrfache Buchautorin, Ernährungsberaterin und seit vielen Jahren auch Ausbilderin.


Doris Iding ist ebenfalls Autorin einiger Bücher, außerdem schreibt sie für Magazine im Bereich Yoga und Ganzheitlichkeit. Sie leitet Yoga und Meditationsseminare und ist MBSR-Lehrerin.


Die Zusammenarbeit zwischen den beiden habe ich als sehr ergänzend und harmonisch empfunden.

Das Studio, in dem die Weiterbildung stattfand, war das Vishnus Vibes in Düsseldorf, für das ich hiermit eine Empfehlung aussprechen möchte für alle, die in Düsseldorf leben oder sich da mal aufhalten: ein gleichermaßen großes und gemütliches Studio, das als Mitinhaberin von der tollen Raffaela geführt wird, die ich vor einigen Jahren in der Hypnobirthing-Ausbildung kennenlernte.


Ein paar Worte zu Yin Yoga.

Die Yin Yoga-Praxis unterscheidet sich von den Stilen, die abseits davon gelehrt und praktiziert werden, in der Form, als dass es hauptsächlich im Sitzen und Liegen stattfindet, es keinen Flow gibt und auf körperlicher Ebene statt der Muskeln hier eher die Faszien und das Bindegewebe angesprochen werden. Konkret heißt das, dass eine Haltung eingenommen wird, gegebenenfalls auch mit Hilfsmitteln unterstützt, und dann darin verweilt wird und zwar für 3 bis 5 Minuten, so dass eine Dehnung ankommen und wirken kann. Statt eines Haltens ist hier eher ein Hineinsinken gemeint, ein Loslassen und Ankommen. Die TCM und somit auch die Meridiane und das Chi finden in einer Yin Yoga-Praxis Anklang.


Zur Ausbildung. Tag 1

Gestartet haben wir am ersten Tag mit einer gut 2,5 stündigen Praxis, die wir im Anschluss dann durchgesprochen und analysiert haben. Wir haben die Besonderheiten in Bezug auf Trauma und Praxis im Gespräch herausgearbeitet.


Was heißt Trauma eigentlich?

Die Herkunft des Wortes liegt im altgriechischen und bedeutet Verletzung oder Wunde. In der Psychologie wird unter Trauma eine seelische Erschütterung verstanden, in der Medizin entsprechend eine körperliche Verletzung.

Darauf folgte eine Theorie-Einheit zu Trauma.

Doris Iding hat über die verschiedenen Arten von Traumata, über die Entstehung, die Abläufe im Gehirn und die Auswirkungen und Erscheinungsformen von Traumafolgestörungen auf körperlicher, geistiger und seelischer Ebene referiert. Wir haben die westliche Sicht auf Trauma und auch östliche erörtert. Für mich sind an dieser Stelle viele unheimlich spannende Erkenntnisse besprochen worden. Dass die Epigenetik weiß, dass Trauma sich im Erbgut widerspiegelt, wusste ich zwar, aber es haut mich immer wieder aufs Neue um, darüber mehr zu erfahren. Bei Mäusen wurden Veränderungen im Erbgut über (hier schwanken die Zahlen, die ich dazu finden konnte, stark) 4-7 Generationen nachgewiesen.

Ist das nicht irre?


Tag 2

Auch der zweite Tag startete mit einer ausgedehnten Praxis und auch auf diese folgte eine Auswertung, inwiefern die Praxis anders ausfallen würde, wenn sie auf traumatisierte Menschen ausgerichtet wäre. Wir haben über Meridiane und Akupressurpunkte gesprochen und diese in die Praxis mit einbezogen. Wir haben einige „Notfall“-Übungen besprochen und erfahren, die im Falle einer Retraumatisierung Anwendung finden können.

Insgesamt war die Ausbildung so aufgebaut, dass eine erfahrbare Praxis mit theoretischem Wissen verknüpft wurde und dann natürlich auch explizit der Fokus darauf gelegt wurde, wie wir als Lehrende damit umgehen können. Selbstverständlich befähigt eine solche Weiterbildung ohne entsprechende Vorbildung niemanden zu therapeutischer Arbeit und selbstverständlich ersetzt eine darauf ausgerichtete Yin Yoga-Praxis keine Psychotherapie. Aber sie kann sehr gut begleitend angewandt werden. Denn die Verbindung zum Körper, das Spüren und die eigene Macht über den Körper kann bei ganz vielen Menschen mit Trauma ziemlich elementar sein.


Ich habe diese Ausbildung so herbeigesehnt, weil ich sie als sehr bereichernde Ergänzung zu meinem Wirkungsfeld gesehen habe. Sie reiht sich in meine Yoga- und auch meine Coaching-Ausbildung absolut sinnvoll mit ein. Mein Ansinnen mit diesem Modul war es, mehr darüber zu erfahren, wie ich mit Frauen arbeiten kann, die traumatische Geburtserfahrungen gemacht haben.

Ich bin sehr gespannt, wohin mich diese Reise noch führt.

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